Vorbereitung auf die Geburt
Die beste Vorbereitung erfolgt auf medizinische und psychologische Weise.
Daher wäre eine ärztliche Vorsorgeuntersuchung sehr ratsam. Dort werden die Eltern kontinuierlich über den Gesundheits- und Entwicklungszustand des Kindes unterrichtet.
Gleichzeitig haben die Eltern sehr früh Zeit sich langsam in kleinen Schritten eine Vorstellung von ihrem Kind zu machen, denn schließlich kann sein Herzschlag schon ab der 7. Woche zu
hören sein. Außerdem nimmt das Ungeborene auf jedem weiteren Ultraschallbild eine präzise Gestalt an, so dass die Eltern sich insgesamt psychologisch an den Gedanken Vater und Mutter
zu sein besser gewöhnen können und sich auf eine baldige Zukunft mit einem neuen Familienmitglied perfekt vorbereiten können.
Um aber auch auf die körperliche Anstrengung der Mutter bei der Geburt vorbereitet zu sein, könnte die schwangere Frau entsprechende Schwangerschaftskurse belegen, bei denen sie sich die
richtigen Techniken des Atmens und Entspannens aneignen kann, um so mögliche Schmerzen bei der Geburt vorzubeugen. Auch der werdende Vater kann an bestimmten Kursen, die ihn in der Schwangerschaftsphase
und bei der Geburt miteinbeziehen, teilnehmen.
Eine Studie, die zeigen sollte, wie Väter, die solche Kurse bis zum 9. Monat besuchten, sich nach der Geburt verhalten haben, ergab, dass sie intensiver auf das Kind und seine Wünsche eingegangen
sind und sich auch sonst emotionaler und verantwortungsvoller um das Baby kümmerten. Andere Studien zeigten, dass die Mutter-Kind und Vater-Kind-Beziehung am intensivsten bei und nach der Geburtsphase
sind. Denn wie GRENBERG und MORRIS bewiesen, sind das die sensibelsten Phasen, in denen man sich als Erwachsener dem Kind stark verbunden fühlt aufgrund einer eigenen Persönlichkeitsentwicklung.
Die
Geburt
Die Geburt gehört zwar zum Menschsein dazu und scheint etwas ganz Normales zu sein, jedoch birgt sie auch für das Kind und die Mutter Gefahren in sich.
Bei diesem Vorgang verändert sich die Umwelt des Babys. Es gerät von der geschützten Gebärmutter in eine fremde Welt außerhalb des Mutterleibs. Dabei wirkt ein enormer Druck
auf das Kind und seinen Kopf. Denn es wird durch den Geburtskanal gedrückt, wobei dort Sauerstoffmangel vorliegt, so dass das Kind mit weniger Sauerstoff auskommen muss. Dies schafft es, indem
sein Herz bei der Geburt langsamer schlägt, wobei gleichzeitig das Stresshormon Noradrenalin mehr ausgeschüttet wird als das Stresshormon Adrenalin (beide Hormone gehören zu den Katecholaminen).
Dadurch wird im Körper des Säuglings eine Flüssigkeit hergestellt, die die für das Kleinkind nach der Geburt nutzlose Lungenflüssigkeit aufnimmt, um so das selbstständige
Atmen zu ermöglichen(=Atmungsglättung).
Säuglinge, die per Kaiserschnitt vor den Wehen zur Welt kamen, hatten nach der Geburt Atembeschwerden, weil man den Aspekt der Katecholamine, also ihre Produktion, nicht beachtet hatte.
Dabei ist es wichtig ihre Ausschüttung abzuwarten, denn sie erfüllen wichtige Aufgaben. Wie z.B. die Umwandlung von Fettreserven des Neugeborenen in brennbare Nährstoffe (für
den Fall, dass das Kind von der Mutter nicht genügend Milch bekommen kann und so die Gefahr der Unterernährung besteht). Außerdem sind sie dafür verantwortlich, dass das Kind
nach der Geburt ca. 5-6 min. lang die Umwelt intensiv wahrnimmt, so dass dies nachwirkend auf ihn Einfluss nimmt, je nachdem wer oder was ihm in dieser Zeit begegnet.
Auch die Unterkühlung muss vorgebeugt werden. Doch auch hier hat der Körper des Menschen einen Abwehrmechanismus. In ihm befindet sich das braune Fettgewebe, das die Nieren und die Aorta
umhüllt, welches mit Hilfe von chemischen Prozessen Wärme erzeugt, wodurch die Unterkühlung gar nicht erst zustande kommt.
Es gibt verschiedene Arten ein Kind zur Welt zu bringen. So gibt es z.B. die sanfte Geburt; von LE BOYER (ODENT) entwickelt, der sich mit der perinatalen Psychologie beschäftigte. Diese versucht
die Bedingungen, die das Neugeborene pränatal hatte, nachzustellen. Dementsprechend sagt LE BOYER, dass es für das Kind gut sei, es erst für ca. 20 min. bei der Mutter in den armen
liegen zu lassen, bevor es ärztlichen Untersuchungen und Handlungen, wie z.B. das Abnabeln, unterzogen wird.
Es gibt natürlich auch weitere Aspekte, die für das Kind neu sind, wie z.B. die Schwerkraft. So gibt es die Wassergeburt, welche die Fruchtblase der Mutter nachstellt und dem Kind das Gefühl
der Gewohnheit vermittelt.
Psychische Faktoren Schwangerschaft | Geburt
Eine Schwangerschaft ist eine intime und private Erfahrung im Leben einer Frau, es ist die Übergangsphase von Frausein zu Muttersein.
Olbricht beschreibt das Muttersein als ein Erleben von Grenzen, das von den Naturgesetzen gelenkt wird. Die spezifische weibliche Erfahrung ist die Geduld im Hinblick auf das Wachstum des Kindes
im Leib einer Frau und die Veränderung im Hinblick auf die Trennung von dem Kind nach der Geburt. Dies ist die Grenzerfahrung, die eine Mutter durchläuft.
Gloger-Tippelt hat den typischen Schwangerschaftsablauf beschrieben:
- Die Verunsicherungsphase bis ca. zur 12. Schwangerschaftswoche
- eine Anpassungsphase bis zur 20. Schwangerschaftswoche
- eine Konkretisierungsphase ungefähr von der 20. bis zur 32. Schwangerschaftswoche
- eine Geburtsphase
- eine Phase der Erschöpfung und Überwältigung von ungefähr 4 bis 8 Monaten nach der Geburt
- eine Phase der Herausforderung und Umstellung bis ca. zum 6. Lebensmonat
- eine Gewöhnungsphase in der zweiten Hälfte des ersten Lebensjahres.
Bei Frauen fanden sind während der Verunsicherungsphase Ängste hinsichtlich der kommenden körperlichen Veränderung, der sexuellen Identität, über die erwartende Veränderung
der Partnerbeziehung, die Unterbrechung der beruflichen Tätigkeit und die materielle Situation in der Zukunft. Während der Anpassungsphase begleiten die schwangere Frau die belastende Umstellung
des Organismus, starke Müdigkeit und morgendliche Übelkeit. Insbesondere sind Ängste vorzufinden vor einem behinderten und toten Kind, vor der Geburt, vor Wehenschmerzen oder Komplikationen,
einem nicht steuerbaren biologischen Vorgang ausgeliefert zu sein. Das Erleben der Schwangerschaft kann je nach der individuellen Lebensgeschichte und der Erfahrungen der Frau als bereichernd oder
als belastend empfunden werden.
Der Zeitraum unmittelbar nach der Geburt ist für Mütter mit Verlust, Verantwortung und viel Arbeit verbunden. In der Zeit der Umstellung des Hormonhaushaltes, die eine Zeit der Regenerierung
und Heilung bedeutet, führt es bei vielen Müttern zum Abschied, zur Traurigkeit, zur Erschöpfung bis zu Depressionen. Im ersten Jahr nach der Geburt sind Frauen einem höheren
Risiko ausgesetzt psychiatrisch zu erkranken, als in allen anderen Lebensphasen. Die Gemütszustände einer Mutter nach der Geburt lassen sich grob in drei verschiedene Kategorien unterteilen:
das postpartale Stimmungstief (Baby-Blues), die postpartale Depression und die postpartale Psychose (Wochenbettpsychose). Diese Gruppen stehen nicht isoliert nebeneinander, sondern gehen oft fließend
ineinander über.
Das postpartale Stimmungstief tritt in den ersten 10 Tagen nach der Geburt auf und betrifft etwa 50 bis 80 % der Mütter. Typische Symptome hierfür sind: Traurigkeit, Stimmungsschwankungen,
Erschöpfung, Schlaflosigkeit und Reizbarkeit. Diese Phase dauert in der Regel nur einige Tage.
Die postpartale Depression kann jederzeit in dem ersten Jahr nach der Geburt entstehen und betrifft
etwa 10 bis 20 % der Mütter. Diese Phase kennzeichnet sich durch die Angst und die Überzeugung
der Mutter, der Versorgung des Kindes nicht gewachsen zu sein. Weitere Symptome sind: innere Leere, Schuldgefühle, sexuelle Unlust, Zwangsgedanken (destruktive Vorstellungen), ambivalente Gefühle
dem Kind gegenüber und psychosomatische Beschwerden.
Die postpartale Psychose entsteht vorwiegend in den ersten zwei Wochen nach der Entbindung. Sie gilt als die schwerste Form der nachgeburtlichen Krise und kommt etwa bei einer bis drei von 1000 Müttern
vor. In dieser Phase kann es zur Verworrenheit, zu Angstzuständen bis hin zu Wahnvorstellungen kommen. Mütter können auf die Idee kommen sich selbst oder dem Kind etwas anzutun. Diese
Art von Erkrankung bedarf einer medikamentösen und stationären Behandlung.
Abschließend ist hinzuzufügen, dass eine Frau auch schon während der Schwangerschaft Verantwortung nicht nur für sich, sondern auch für das Kind übernehmen muss, indem
sie sich beispielsweise richtig ernährt, schädliche Aktivitäten meidet und Vorbereitungskurse besucht. Die Umstände, die mit der Gebärdenfähigkeit und der Schwangerschaft
verbunden sind, könnten einen Einfluss der Sozialisation begründen.
Das Sanftsein, das Fürsorglichsein und harmoniefördernde kennzeichnen seit Jahren das Weibliche. Dieses Gebilde entspricht einer Familienorientiertheit, sodass die weibliche Natur ihren
Teil zur geschlechtsspezifischen Sozialisation beiträgt.
Wenn es denn dann so weit ist - Babyplausch ist die Mamaseite mit Tipps zum Umgang mit dem täglichen Wahnsinn mit Kind und Kegel.
Risikofaktoren Baby
Allgemein weiß man, dass Rauchen und die Aufnahme von Alkohol während der Schwangerschaft für das Kind schädlich ist. Dies kommt daher, weil der Fötus über die sog.
Plazenta, welche die menschlichen Organe nachstellt, wie z.B. die Lunge, die Nieren, die Leber und einige andere, versorgt wird. Er ist über die Nabelschnur mit dem Körper der Mutter verbunden,
auch damit er von ihrem Organismus nicht als fremd eingestuft wird. Obwohl der Fötus nicht direkt mit ihrem Nahrungskreislauf in Verbindung steht, gelangen schädliche Stoffe in seine Nahrungsbahn.
Daher sollte die schwangere Frau folgendes während ihrer Schwangerschaft vermeiden:
- Zigaretten (Nikotin), sowohl aktiv als auch passiv (wobei passiv ungesunder ist). Denn dadurch ziehen sich
die Blutgefäße der Plazenta zusammen, wodurch die Herzschläge des Fötus
unregelmäßig werden. Außerdem besteht nicht nur die Gefahr, dass das Kind zu früh auf die Welt kommt, sondern auch ein zu leichtes Gewicht haben wird (bei 10 Zigaretten am
Tag, bedeutet das 100g Gewichtsverlust).
- Alkohol. Kann zu Deformierung von Beinen, Armen, Kopf und Gesicht führen und beeinträchtigt mentale und motorische Fähigkeiten. Aber auch
im späteren Leben wird der Fötus
zum Alkoholismus neigen können, der ihm angeboren sein wird (fötales Alkoholsyndrom).
- Krankheitserreger, wie z.B. HIV, der Masernvirus und der Rötelvirus, können zu motorischen
und mentalen Beeinträchtigung führen.
- Stress. Bei Stress der schwangeren Frau erzeugt ihr Körper erhöht Stresshormone, was eine Magendurchblutung der Plazenta zur Folge hat
und sich somit auch als Stress bei dem Fötus äußert.
Um also jegliche Gefahr für das spätere Kleinkind auszuschließen, sollte die werdende Mutter das Ausbleiben sowohl körperlichen als auch seelischen Stresses anstreben.
Natürlich gibt es auch Risiken (in der Regel 2-6), die nicht vorzubeugen sind. Wenn sie jedoch nicht dauerhaft belasten, sind sie für das Kind später nicht schädlich.
Mögliche spätere Folgen für das Kind könnten dann andere Gründe, wie psychische Probleme der Eltern, mit denen sie das Kind nach der Geburt belasten, oder nicht genügende
Aufmerksamkeit, fehlende Förderung im sozialen Bereich und mangelndes Unterstützen. Äußern könnten sich solche sozialen Probleme durch Defizite der Sinnesorgane im Zeitraum
kurz nach der Geburt, mangelnde Intelligenz, ADS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom) und zahlreiche andere Entwicklungsstörungen.
Entwicklung bis zum ersten Lebensjahr
Prä- und postnatale somatische Gliederung des 1.Lebensjahres
Der Fötus durchlebt verschiedene Stadien bis zum ersten Lebensjahr, in denen er sich stark verändert und entwickelt.
Pränatal:
- 1.und 2.Woche: Ovum: Zellteilungsphase
- 3.bis 8.Woche: Embryo: Gestaltannahme zum Fötus und der wichtigsten Organe; am anfälligsten für Schäden
- 9.Lebenswoche: Fötus: Vollendung aller Organe und ihrer Funktionsentwicklung
- 15.bzw. 17.Woche: Eigenständige Bewegung des Fötus; Mutter kann gelegentliches "Treten" verspüren
- 20.bis 32.Woche: Fötus wird aktiv
Postnatal:
- 1.und 2.Woche: Neugeborenes
- 3.bis 52.Woche: Säugling
Um zu ermitteln, wann das Entwicklungsalter pränatal ist, spielt der erste Tag der letzten Menstruation der Mutter eine wichtige Rolle. Falls dieser nicht bekannt ist, betrachtet man das Konzeptionsalter(die
17.Woche nach der Zeugung). Bis zum 9.Schwangerschaftsmonat entwickelt sich das Kind "als normal" in der sog. Gestationszeit (Entwicklungszeit), bis ca. zur 38. bzw. 42. Woche. Im Falle
einer Frühgeburt hat das Kind nur 37. Wochen Zeit gehabt sich zu entwickeln.
Jedoch beeinträchtigt das nicht die Ausprägung von positiven sowie negativen Sinneswahrnehmungen. Schon ab dem 4.onat sind sie ausgereift, wodurch der Fötus Bewegungen, die die Mutter
ausführt, wahrnehmen kann. Auch hat er ab dem 7.Monat Schmerz- Druck- und Temperaturempfinden und kann auf Schallreize und Gleichgewichtsstörungen reagieren. Und schon im 9.Monat entwickeln
sich seine Augen vollständig.
Die ersten entscheidenden Wahrnehmungsleistungen können auf der Haut durch die Rezeptoren nachgewiesen werden. Durch die taktile Stimulierbarkeit lässt sich spätestens am Anfang des
4. Monats der gesamte Körper stimulieren. Gleichzeitig damit beginnt angetrieben durch die Entwicklung des Kleinhirns auch das Gleichgewichtssinn zu entwickeln. Das vestibuläre System lässt
sich in den gleichen Zeitraum anordnen. Dadurch ergibt sich für den Föten die Möglichkeit der Lageerkennung mit der es bestimmen kann in was für einer Position sich die Mutter
befindet. Es kann auch seine eigene Lage über einen längeren Zeitraum konstant halten bzw. bei Bedürfnis verändern. In diesem Zeitraum finden verstärkt sensomotorische Prozesse
beim Föten statt, die ihm seine Relation zu der der Mutter immer präziser wiedergeben.
Damit es zu einer kompletten Entwicklung des Zentralen Nervensystems (ZNS) kommt müssen verschiedene Organe bereits entwickelt sein, denn diese Organe liefern verschiedene Stimuli die für
die Entwicklung zwingend notwendig sind. Pränatal lässt sich auch festhalten, dass der Fötus eine Beziehung zwischen dem Tun und der Folge daraus durch die Sensomotorik mitbekommt.
Es lässt sich nicht eindeutig feststellen, wann ein Organ eine volle Funktionsbereitschaft erreicht. Die Organe fangen an zu arbeiten bereits wenn eine Ansammlung des entsprechenden Organs da
ist und wachsend in ihrer Rolle durch die Arbeit. Das Sehen ist klassisch gesehen, das letzte der Funktionsüberprüfungen die sich am Ende der Schwangerschaft nachweisen lassen. Ein starkes
helles Licht verursacht von Außerhalb, verursacht beim Föten eine Reaktion.
Dies ist letzten Endes der letzte Entwicklungspunkt der erreicht sein muss, damit am Ende einer Schwangerschaft die Sinnesmöglichkeiten ein gewisses Niveau erreicht haben, um dem Fötus
extern die Möglichkeit weiterhin zu bieten, sich weiterzuentwickeln.
Baby und Reflexe
Sofort nach der Entbindung und 10 bis 15 Minuten später nochmals muss der Apgar-Index gemessen werden:
- Atmung
- Puls
- Grundtonus
- Aussehen
- Reflexe
Dies ist erforderlich um die Klinik des Neugeborenen sicherzustellen und um sein Entwicklungsniveau beurteilen zu können. Um den PO2 und damit im Prinzip die Sauerstoffversorgung feststellen
zu können, kann man durch eine Blutuntersuchung den PH ermitteln. Die festgestellte Sauerstoffversorgung ist pathologisch-klinisch gesehen der sicherste Nachweis. Weiterhin lässt sich durch
die Beurteilung des Füllungszustandes der Nabelschnur auf einen pathologischen Befund schließen.
Reflexe des Babys:
a) Der Suchreflex
Der Suchreflex Ermöglicht das Finden der Brustwarze. Nachweis: der Kontakt mit der Wange führt dazu, dass sich das Neugeborene in die Richtung wendet, zum Saufen.
b) Der Saugreflex
Der Saugreflex ermöglicht die Nahrungsaufnahme.
c) Der Greifreflex
Nachweis: leichtes Anheben in einer Sitzposition, dass Baby hält/umklammert die Finger so doll, dass es sich selbst daran festhalten kann.
d) Der Babinski-Reflex
Nachweis: berühren der Fußsohle führt zum strecken der Zehen. Beim voll entwickelten Kind bzw. beim Erwachsenen muss dies zum Krümmen der Zehen führen. Dorsalextension ist hier pathologisch und lässt auf Läsion der Pyramidenbahn schließen.
e) Der Inspirationsreflex
Der Inspirationsreflex ermöglicht das gleichzeitige Trinken und Atmen.
f) Der Nackenreflex
Nackenreflex gibt dem Baby die Möglichkeit der stabilen Körperstellung bis ca. 19. bis 21. Woche. Dadurch wird die Nahrungsaufnahme in der Trinkposition an der Brust ermöglicht. Diese Einteilung sollte nicht missverstanden werden, um ausschließlich nach ihr beurteilt zu werden. Beim Säugling handelt es sich nicht um ein reines Reflexwesen, sondern es lassen sich
verschiedene Koordinationsabläufe nachweisen, die bereits eine Komplexität der verschiedenen Kerne andeuten. Um das Verhalten des Neugeborenen besser beurteilen zu können ist ebenfalls
eine Beobachtung seines Schaffens notwendig. Charakteristische Merkmale dabei sind:
- ruhige Atmung, keine Muskelkontraktion, keine Augenbewegungen
- Remphase: keine regelmäßige Atmung, minimale Muskelkontraktion, rapide Augenbewegungen
- Halbschlaf
- Wachsein, Augenaktiv, minimale Reaktion auf Reize
Baby und Bewegung
Die Entwicklung des ersten Lebensjahres lässt sich folgenderweise charakterisieren. Das Baby wird aktiver, Abnahme des Schlafzustands, Erhöhung des Wachseins. Dieser Prozess fängt
zwischen der 16. und der 20. Woche an. Zwischen dieser Anfangsphase und dem Erreichen des 1. Lebensjahres können verschiedene Phasen charakterisiert werden:
- Der Schlaf lässt bis zum Erreichen des 1. Lebensjahres stark nach.
- Positive Stimuli | Reaktion. Sie gewinnen die Oberhand ab dem 6. Monat und sind in der Lage die negativen Reaktionen zu
unterdrücken.
- Negative Stimuli |Reaktion. Am Anfang dominierende Art der Reaktion mit Erreichen des 5. bis 6. Monates stark abnehmend.
- Spontanaktivität. Am Anfang nur wichtig für die Klinik, vernachlässigbar
klein, ab der 16. Woche deutlicher Anstieg.
Ab der 16. Lebenswoche gewinnen die Bewegungsmöglichkeiten an Bedeutung. Das Baby zeigt Reaktionen auf Reize. In dieser Periode lässt sich auch eine deutliche Einteilung der Personen für
das Baby erfassen. Es zeigt Hinwendung zur Objekten und vertrauten Personen. Ab dem 6. Monat finden keine einzelnen Reaktionen mehr statt die man aus ungesteuert charakterisieren kann, sondern Probierbewegungen,
die einen gesteuerten Zyklus nachweisen. Diese Probierbewegungen (zwanzig bis hundert Mal die gleiche Bewegung), ihnen folgt eine sog. Blickbewegung. Dabei wird das zu erreichen seiende Objekt erst
anvisiert und dann versucht zu erreichen. Mit dem Erreichen des 1. Lebensjahres hat das Kind eine gewisse Stabilität in seiner Sensomotorik erreicht, welches ihm eine eigenständige Kontrolle über
sein Körper ermöglicht.
Plötzlicher Kindstod
Als einer der häufigsten Ursachen für den plötzlichen Kindstod wird die Bauchlage gesehen. Das Atmungssystem setzt aus, dabei kommt es zu einer Sauerstoffunterversorgung. Der Grund
dafür liegt in einer Reifungsverzögerung der verschiedenen Atmungskerne im Kortex. Dieser Befund lässt sich durch verschiedene Systeme rechtzeitig charakterisieren:
- Minimale Atempausen (Wachzustand)
- Unrhythmisches Atmen bei der Nahrungsaufnahme
- Farbabnahme des Mundtriangels
- Bei Essen minimal blau schirmen des Gesichtes
Diese Symptome lassen sich alle in der Wachphase des Neugeborenen beobachten. Der Kindstod findet in der Schlafphase statt. Klinische Methoden können
diesen Zustand überwinden.
Das wichtigste dabei ist jedoch ist beobachten und nicht zulassen der Bauchlage. Diese führt zu einem erhörten Druck auf die Wirbelbogenschlagader. Dies führt weiterhin zu einer Verschlechterung
der Lage. Auf dem Rücken sollte eine Schlafposition ebenfalls vermieden werden. Das Erbrochene kann dabei zu einer Erstickung führen. Ein Zurückgleiten der Zunge kann zu einer Verstopfung
des Rachens führen, welches wiederum Atemprobleme mit sich bringt.
Kinder mit solchen Symptomen sollten sich zur einer stationären Behandlung im Krankenhaus aufhalten. Ernährung während der Schwangerschaft
Diese Angaben dienen nur zur Orientierung, können von unterschiedlichsten Faktoren abhängen und ggfls. abweichen.
Substanz |
normaler Tagesbedarf |
Bedarf i. d. Schwangerschaft |
Vitamin A (Retinoläquivalent) |
0,8 mg |
1,1 mg |
Vitamin D |
5 µg |
5 µg |
Vitamin E
(Tocopherol-
Äquivalent) |
12 mg |
13 mg |
Vitamin B 1 |
1 mg |
1,2 mg |
Vitamin B 2 |
1,2 mg |
1,5 mg |
Vitamin B 6 |
1,2 mg |
1,9 mg |
Vitamin B 12 |
3 µg |
3,5 µg |
Vitamin C |
100 mg |
110 mg |
Niacin |
13 mg |
15 mg |
Folsäure
|
0,4 mg |
0,8 mg |
Calcium |
1000 mg |
1000 mg
(<19 Jahre =1200 mg) |
Magnesium |
300 mg |
310 mg |
Eisen |
15 mg |
30 mg |
Jod |
200 µg |
230 µg |
Menstruation und Pubertät
Mädchen erleben in der Zeit der Geschlechtsreife erhebliche körperliche und seelische Veränderungen. Der Reifungsprozess äußert sich in der Orientierungssuche. Neben der
Identitätssuche und dem neuen Selbstwertgefühl, beeinflussen auch die körperlichen Veränderungen das seelische Wohlbefinden.
Während der verstärkten Hormonproduktion in der Pubertät entwickelt sich der Körper eines Mädchens Schritt für Schritt zum Körper einer Frau. Meistens beginnt die
Pubertät im Alter von 9 bis 13 Jahren mit der ersten Schambehaarung und dem Wachstum der Brust. Es folgt ein Wachstumsschub und die erste Menstruation (sog. Menarche) setzt ein. Etwa mit 17
Jahren ist die Pubertät dann abgeschlossen und aus einem Mädchen ist eine Frau geworden.
Mit der Menarche wird immer noch ein Gefühl von Scham, Unreinheit und Ekel assoziiert, anstatt es als eine natürliche Gegebenheit zu sehen. Deswegen haben es Mädchen schwer, mit der
Menstruation und den begleitenden Symptomen in einer selbstverständlichen Weise umzugehen. Neben den Unterleibsschmerzen tritt vielfach das sog. Prämenstruelle Syndrom (Vorboten und Begleiterscheinungen
der Menstruation – kurz: PMS) hinzu. Die Symptome des PMS sind unterschiedlich, zu nennen sind hier nur einige: Übelkeit, Angstzustände, Tränenausbrüche, Erschöpfung, Überforderung,
etc.
Mädchen werden durch die Menstruation schon frühzeitig mit den Veränderungen ihres Körpers konfrontiert. Mit den hiermit verbundenen Symptomen, wie Unterleibschmerzen und den
Begleiterscheinungen (PMS), müssen die Mädchen schon im frühen Alter lernen umzugehen.
All das könnte der Grund dafür sein, dass Mädchen ein ausgeprägteres Körperbewusstsein entwickeln und auch im Erwachsenenalter eher auf die Vorboten ihres Körpers hören.
Wechseljahre
Mit den Wechseljahren (auch Klimakterium genannt) bezeichnet man die Phase im Leben einer Frau, in der ihre körperliche Fruchtbarkeit zu Ende geht. Der Übergang und die Veränderung
in den Wechseljahren macht eine Neueinstellung des körperlichen und des seelischen Gleichgewichts erforderlich. Viele Frauen unternehmen enorme Anstrengungen, um diese Phase so weit wie möglich
hinauszuzögern. Das Klimakterium wird von vielen mit dem Prozess des Alterns assoziiert. Die Zeit der Fruchtbarkeit ist vorüber und sie scheinen ausgedient zu haben.
Im weiblichen Organismus findet während den Wechseljahren eine grundlegende Veränderung des Hormonhaushaltes statt. In dieser Phase treten sowohl organische Symptome auf, wie Blutdruckschwankungen,
Osteoporose, Beschwerden des vegetativen Nervensystems, wie Hitzewallungen und Schweißausbrüche, psychosomatische Symptome, wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Gewichtszunahme,
als auch psychische Symptome, wie Involutionsdepressionen. Von vielen Frauen wird diese Lebensphase als Verlust, Zusammenbruch und Chaos angesehen.
Das Bild der kränklichen Frau fügt sich auch heute immer noch in die geschlechterspezifische Sozialisationstheorie, welche der Frau immer noch Leiden und Schwäche zuordnet.
Kommunikation mit dem Fötus
Das erste Stadium eines werdenden Menschen befindet sich im Uterus, der Gebärmutter, wo der Fötus langsam heranwächst.
Schon an diesem Ort beginnt sich die Seele unter permanenter Zusammenarbeit mit der physischen und sozialen Umwelt zu entwickeln.
Das Ungeborene kann ab der 24. Woche sowohl Geräusche im Körper der Mutter, wie z.B. ihre Stimme und Laute, die aus der Darmgegend kommen, als auch Stimmen außerhalb des Mutterleibs,
wie z.B. die Vaterstimme oder Musik wahrnehmen.
Wobei klassische Musik in einer fötalen Psychotherapie eine Verbesserung der Kommunikation zwischen Mutter und Kind hervorruft.
Doch ausschlaggebend für das Gefühl der Geborgenheit des Kindes, ist nach SALK der Herzschlag der Mutter, der auch nach der Geburt auf das Kind eine beruhigende Wirkung ausübt.
Aber auch DE CASPAR war der Meinung, dass der Fötus schon früh im Leib der Mutter beeinflussbar sei. Somit ließ er ihm Geschichten vorlesen, die postnatal durch einen ´Sauger` vor
anderen fremden Geschichten bevorzugt wurden.
Zusammenfassend wäre es für das Kind am besten, wenn die Mutter sich während der Schwangerschaft schont, sei es durch gesunde Ernährung oder durch das Ausbleiben von Stress, und sie
sowohl die Entwicklung der Kommunikation mit dem Kind fördert als auch gleichzeitig einen kindesgerechten Lebensstil führt
Weitere weniger wissenschaftliche Ausführungen zum Thema Schwangerschaft auf www.schwangerschaft-online.com.
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