Exogene Nahrungsquellen
Phototrophe Organismen: ermöglichen
die Umwandlung von Licht in chemische Energie = Elektronenreduktoren. Das
Licht wird von der Zelle durch Pigmente absorbiert.
Chemotrophe Organismen: › chemische Energie
- Energie aus dem Oxidationspotential
- Freigesetzte Energie aus der
Transformation eines Stoffes
Lithotrophe Organismen: Verwendung von anorganischen Wasserstoffdonatoren
(H2, NH3, etc.)
Organotrophe Organismen: Verwenden organischer Verbindungen als Wasserstoffdonatoren
Oligo – Elemente: C (Basis), H, N, O, S, P; Fe, Ca, Mg, K....
Exogene Quellen für Stoffe, die in die Zusammensetzung
der Zellmaterie einbezogen werden
Kohlenstoffquelle
- Anorganische Substanzen (CO2, HCO3) › autotroph
- Organische Substanzen › heterotroph
Escheria coli ist heterotroph. Ausgehend von Glucose (C- Quelle) und
mit Mineralsalzen, kann sie alle Komponenten ihres Organismus und alle
von ihr benötigten Stoffe synthetisieren (z.B. Enzyme).
Prototrophe und auxotrophe
Prototroph: ausgehend von einer
einfachen Karbonverbindung (Glucose, Acetat) kann ganzes, lebendes Material
synthetisiert werden.
Auxotroph: Viele Organismen benötigen zur Ernährung,
zusätzlich
zu Mineralien, Kohlenstoff- und Energiequellen noch einige Ergänzungsstoffe
(=Wachstumsfaktoren) zur Synthese von Nukleinsäuren, z.B. Aminosäuren
und Lipide. Das sind Stoffe, die zum Grundbestand der Zelle gehören
und von einigen Organen nicht aus den einfachen Bausteinen synthetisiert
werden können.
Stickstoffernährung
Fixierung von molekularem Stickstoff:
Nur Prokaryonten können auf das Stickstoffreservoir der Atmosphäre
zurückgreifen und molekularen Stickstoff binden. Freilebend oder in
Symbiose mit höheren Pflanzen führen sie den reaktionsträgen
Stickstoff in organische Verbindungen über und verleiben ihn direkt
oder über Pflanzensubstanz dem Bodenprotein ein. Es gibt Bakterien,
die Stickstoff fixieren, indem sie genügend Energie mobilisieren,
um Ammoniak zu synthetisieren.
Viele Bakterien, die Stickstoff fixieren, benutzen dafür Licht:
- Cyanobakterien verwenden das Licht direkt
- Rhizobium verwendet Licht indirekt. Er lebt in Endosymbiose in Wurzeln
von
Leguminos und bedient sich der durch Photosynthese gewonnen Energie, um Stickstoff
zu fixieren.
Um Nitrat nutzen zu können, muss es vom Organismus reduziert werden › assimilative
Reduktion bei bestimmten Bakterien und bei Pflanzen.
Stickstoff von Ammoniak
NH4+ › NH3 + H+, die am häufigsten genutzte Quelle; Reduktion
nicht nötig, sondern Kombination.
Organischer Stickstoff
Gewisse Bakterien können den Stickstoff nur verwenden, wenn er bereits
in einer Kohlenstoffkette eingebunden ist (z.B. in Aminosäuren).
Andere Elemente
Schwefel: dient den anaeroben, Schwefelwasserstoff oxidierenden Bakterien
als Energiequelle; nur in geringen Mengen nötig.
Grösste Quelle:
- S04- › Assimilationsreduktion nötig
- H2S ist direkt assimilierbar; kann aber nur von anaeroben Bakterien
verwendet
werden, da es im Atmungssystem toxisch wirkt.
- S in organischen Verbindungen › S-heterotrophe Bakterien
Phosphor: bildet die RNA und DNA Ketten, die Nucleotide, Enzyme.
Quellen: P ist häufig, aber nicht verfügbar. Es kommt vor allem in
Form von schwerlöslichen Salzen (HPO42-, H2PO4- ) vor. NO32-:
Um Nitrat nutzen zu können, muss es vom Organismus reduziert werden › assimilative
Reduktion bei bestimmten Bakterien und bei Pflanzen.
Stickstoff von Ammoniak: NH4+ › NH3 +
H+, die
am häufigsten genutzte Quelle; Reduktion
nicht nötig, sondern Kombination.
Organischer Stickstoff: Gewisse Bakterien
können den Stickstoff nur verwenden, wenn er bereits
in einer Kohlenstoffkette eingebunden ist (z.B. in Aminosäuren).
Andere Elemente
Schwefel: dient den anaeroben, Schwefelwasserstoff oxidierenden Bakterien
als Energiequelle; nur in geringen Mengen nötig.
Grösste Quelle:
- S04- › Assimilationsreduktion nötig
- H2S ist direkt assimilierbar; kann aber nur von anaeroben
Bakterien verwendet
werden, da es im Atmungssystem toxisch wirkt.
- S in organischen
Verbindungen › S-heterotrophe
Bakterien
Phosphor: bildet die RNA und DNA Ketten, die Nucleotide,
Enzyme. Quellen: P ist häufig, aber nicht verfügbar. Es kommt
vor allem in Form von schwerlöslichen Salzen vor.
Die trophischen Haupttypen
Energiequelle |
Elektronen |
Kohlenstoff |
Trophischer Typ (Art der Energiegewinnung)
|
Licht |
anorganisch |
anorganisch |
Photolithoautotroph |
chemisch |
anorganisch |
anorganisch |
Chemolithoautotroph |
chemisch |
organisch |
organisch |
Chemoorganoheterotroph (Mensch)
|
Die chemoorganoheterotrophen Bakterien:
Es gibt bei chemotrophen Bakterien 2 Arten der Energiegewinnung: Gärung
und Atmung.
Gärung: › Zuckermetabolismus › Aminosäuren
Um die Zucker zu verwerten müssen sie durch die Glycolyse in Pyruvatsäure
umgewandelt werden. Nur durch Glycolyse allein wäre das NAD- schnell
aufgebraucht und NADH angesammelt, was eine Autoblockierung und somit einen
Reaktionsstopp zur Folge hätte. Daher muss NADH durch Gärung
oxidiert werden, damit ein Kreislauf entsteht.
› Milchsäuregärung: kein Gas, aber Säure
Andere Gärungen:
- Heterolactische (Alkohol, CO2, Säure)
- Buttersäuregärung
- Propionische
- Gemischte Säuren (E. Coli) u.a.
Die Atmungen:
Ein Prozess, in welchem ein Elektronentransfer statt findet, ausgehend
von einem Donator mit einem tiefen Redoxpotential bis zu einem Akzeptor,
dessen Potential erhöht ist.
Elektronentransporter: Flavo – Proteine (H+), Fe-S- Proteine (e-),
Cytochrome (e-).
Die Atmung ist eine exergone Reaktion, das heisst es wird Energie frei.
Der Energiegewinn beträgt bei der
- Gärung 2ATP / ml Glucose
- Atmung 38 ATP / ml Glucose (aerob)
|
Bei Prokaryonten gibt es mehrere Möglichkeiten:
Die anaerobe Atmung
- Nitrat NO3 › ½ N2 (Die Atmung mit Nitrat ist eine Ersatzatmung
bei Mangel an
Sauerstoff)
- Eisen kann dort als Akzeptor von Elektronen dienen, wo kein Sauerstoff
hingelangt, z.B. bei unterirdischen Bakterien.
nur anaerob:
- Sulfat: SO4 wird von jenen Bakterien, die sich in Gegenwart von Sauerstoff
nicht
entwickeln können, zu H2S reduziert.
- Schwefel S › H2S
- Kohlenstoff : CO2 › CH4 , d.h. bestimmte
Bakterien (Archaea) können
durch
Methanogenese Sumpfgas gewinnen.
Die Autotrophie: Kohlenstofffixierung. Die meisten Organismen,
die mit Kohlendioxid als einziger Kohlenstoffquelle zu wachsen
vermögen, fixieren diesen im Calvin-Cyclus.
Solche Organismen sind:
- Aerobe chemolithoautotrophe Bakterien
- Phototrophe Bakterien
- Cyanobakterien
- Grüne Pflanzen
Die photolithoautotrophen Bakterien
Die anoxygene Photosynthese:
Das Licht wird mit einer molekularen Antenne, die durch Pigmente gebildet
ist, gefangen (z.B.Chlorophyll, Carotenoid, Phycobilin). Durch ein Gemisch
dieser Pigmente kann die Zelle ein breites Spektrum an Licht nutzen.
Das photochemische Reaktionszentrum wird durch ein Chlorophyll und Proteine
gebildet.
Das Chlorophyll wird durch das Photon – System (PS) reduziert, welches
die Lichtenergie fängt und ein Elektron freisetzt, das dadurch eine
Elektronenturbine antreibt. Durch Hydrolyse von ATP wird Energie gebildet.
Der Zyklus schliesst sich, indem das Elektron zum ursprünglich oxidierten
Chlorophyll zurückkehrt. › 1. zyklischer Elektronenfluss
Das Elektron mit tiefem Potential, das vom Chlorophyll geliefert wird,
kann von anderen Substanzen gefangen werden, z.B. CO2, das Elektron tritt
also aus dem System aus. Dem System muss also ein anderes Elektron beigefügt
werden, vom H2S, das einer Oxidation unterliegt. Das Elektron trifft danach
wieder auf das Chlorophyll. › 2. unilateraler Fluss
Dieses Photosystem ist anoxygen, weil es keinen Sauerstoff produziert
(› der oxidierte Donator ist Schwefel).
Die Cyanobakterien und die oxygene Photosynthese:
Als Energiequelle dient Wasser anstelle von H2S. Das auf diese Weise generierte
Potential ist zu hoch um in die Turbine einzutreten. Deshalb ist ein
zweites PS notwendig. Durch Annahme eines zweiten Photons wird das
Elektron auf ein akzeptables Potential gebracht. Die Cyanobakterien, welche diese Photosynthese genutzt haben, spielen
eine wichtige Rolle im Erscheinen des Sauerstoffs.
In der Urzeit entwickelten sich Organismen in anoxygener Umgebung. Beim
Erscheinen des Sauerstoffs reagierten Zellbestandteile mit einem Molekül,
das ein sehr hohes Potential aufwies und die Organismen zerstörte
(Sauerstoff ist sehr toxisch). Um der Vergiftung zu entgehen, haben sich
gewisse Bakterien in anoxygene Umgebungen zurückgezogen oder Schutzvorrichtungen
gebildet. Trotzdem bringt das Erscheinen von Sauerstoff einen grossen Vorteil:
die grössere Potentialdifferenz (› mehr Energie) und eine erheblich
erhöhte Atmungsleistung.
Die Mixotrophie:
Mixotropie = gleichzeitiger Ablauf von Sauerstoffoxidation, Kohlendioxidfixation
und Fixation anderer organischer Substrate. Zusammensetzung eines Kulturmilieus:
Um ein günstiges Kulturmilieu zu haben, braucht es Nährstoffe
und eine günstige Umgebung. Es gibt kein universelles Milieu, das
für alle Bakterien günstig ist.
Das ausgewählte Kulturmilieu ist direkt von demjenigen Bakterium
abhängig, das man isolieren will.
Synthetische und komplexe
Milieus
Synthetisches Milieu:
Im synthetischen Milieu ist die ganze Zusammensetzung bekannt (Quantität
und Reinheit der Komponenten). Man versucht dadurch für jeden Mikroorganismus
die minimalen Nährstoff-ansprüche zu ermitteln und ein Minimalmedium
ötigen Bestandteile enthält:
- Basen von Mineralsalzen, sowie
Mn, Co, Cu, N...
(wichtig für Enzyme)
- Kohlenstoff- , Stickstoff- und Elektronenquelle
- Wachstumsfaktoren
für auxotrophe Bakterien
Komplexes Milieu:
Das Komplexe Milieu ist aus natürlichen Komponenten zusammengesetzt,
die nicht voll-ständig bekannt und kontrolliert sind (z.B. Bouillon,
Hefe). Dieses Milieu ermöglicht ein relativ breites Spektrum an
Bakterien heranzuziehen.
Elektives Milieu und Anreicherungsmilieu:
Das elektive Milieu erlaubt nur einem einzigen funktionellen Bakterientyp,
sich zu entwickeln. Aus einem Bakteriengemisch können sich bestimmte
Bakterien aufgrund der Kultur-bedingungen besser entwickeln als andere.
Das elektive Milieu kann als Anreicherungsmilieu betrachtet werden,
d.h. man erhält mehr von den gewünschten Bakterien.
Selektives Milieu: Das selektive Milieu dient zur Isolation
von meistens pathogenen Organismen, die fähig sind, sich trotz Abwehr
durchzusetzen. Der Nährboden
enthält eine für die meisten Bakterien hemmende Substanz.
Nur diejenigen, welche untersucht werden sollen, pflanzen sich fort.
Externe, physiochemische Bedingungen
Der pH: Die neutrophilen Bakterien leben in einem Milieu
mit pH 7. Durch ihre metabolische Aktivität versäuern sie ständig
das Milieu, was zu einem Wachstumsstopp führt (Prinzip der Konservierung
von Yoghurt). Damit sie weiter wachsen können, muss man dem Nährboden
einen Puffer hinzufügen (z.B. Phosphat).
Temperatur:
Psychrophile (Kälte liebend): Topt 10° - 15°C; Tmax› 20°C,
höhere Temperaturen sind tödlich.
Mesophile, z.B. E. Coli: Brauchen eine Temperatur zwischen 20°-40°C.
Thermophile: Ihre Topt liegt in der Regel zwischen 40-70°C. Bei extrem
thermophilen Bakterien (z.B. Pyrodictum) ist Topt 105°C und Tmax
zwischen 110-112°C.
Osmotischer Druck:
Bakterien sind diesbezüglich flexibel (unterschiedliche Toleranzen).
Die meisten Bakterien brauchen eine Salzkonzentration von 1% - 2% (Rein
maritime: mindestens 3% NaCl)
Archaea (Halobacterium, Halococcus) entwickeln sich in Salzstätten
mit der optimalen Konzentration von 25%.
In extrem salzigen Gebieten findet man auch Krustentiere.
Ernährungsweisen der Bakterien
Extrazelluläre Verdauung:
Die Verdauungsenzyme werden ausserhalb der Zelle gebildet und ins Kulturmilieu
freige-setzt. Diese Enzyme zerschneiden die Bindungen in den Makromolekülen
in Monomere und Dimere, die anschliessend die Membran passieren können.
Kommensalismus: Bakterien profitieren von Enzymprodukten, die von anderen
produziert werden.
Molekülabsorption:
- Passive Diffusion: Moleküle passieren die Membran unspezifisch
aufgrund eines Konzentrationsgradienten › Die Diffusion ist langsam,
aber sie benötigt keine Energie.
- Erleichterte Diffusion: nutzt
immer den Konzentrationsgradienten. Es hat zusätzlich spezifische
Eintrittsporen (= Permeasen), die eine bestimmte Substanz eintreten
lassen.
- Aktiver Transport: die Absorption ist unabhängig vom Konzentrationsgradienten,
ver-braucht aber Energie. Diese Methode wird häufig von Bakterien
genutzt, die in einem kargen Milieu leben, wo die Konzentration einer
Substanz ausserhalb kleiner ist als in der Zelle.
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