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Einführung in die Systematik

Cuvier: die Tier- und Pflanzenarten können nach ihrer Ähnlichkeit eingeteilt werden. Biologen stützen sich dabei vor allem auf physiologische und biochemische Eigenschaften der Zellen.

Annäherungen der Charakterisierung der Prokaryonten

Grundlage: alle erfassbaren Merkmale haben das gleiche Gewicht

Verfahren: zur zahlenmässigen Auswertung so viele Merkmale wie möglich feststellen. Diese sollen so beschaffen sein, dass sie durch Alternativentscheidung (+ oder -) ausgedrückt werden können.

Auswertung: jedes Merkmal von jedem Stamm mit jedem Merkmal aller anderen Stämme vergleichen. Die Aehnlichkeit zwischen 2 untersuchten Stämmen ist umso grösser, je grösser das Verhältnis der übereinstimmenden Merkmale zu den total erfassten Merkmalen ist.

Zahl der gemeinsamen Merkmale bei i und j = Sij (Ähnlichkeitskoeffizient)
Zahl der untersuchten Merkmale

Wenn S = 1 100% Aehnlichkeit
Wenn S < 0.002 völlige Verschiedenheit

Genotypische Näherung an die Taxonomie

Durch Erforschung des Genotyps genaue Unterteilung der Bakterien
Es gibt verschiedene Arten der Untersuchung:

%(G +C) / Bruttoanalyse der DNA, Zahl der Purine = Zahl der Pyrimidine:

  • %(G + C) schwankt zwischen 25 - 75% bei Bakterien grosse Variabilität
  • sind %(G + C) zweier Bakterien gleich, ist es möglich, dass die Bakterien eng miteinander verwandt sind. Das ist aber nicht zwingend der Fall!

Hybridisierung von DNA: DNAtotal wird in einer Pufferlösung auf eine höhere Temperatur gebracht. So werden die DNA - Stränge getrennt. Der DNA Einzelstrang A wird mit dem DNA Einzelstrang B in Kontakt gebracht. Wenn die beiden Bakterien identische DNA haben, hat man eine gute Verbindung, also 100% Homologie.
Wenn sich die Bakterien teilweise unterscheiden, hat man eine langsame Wiederverbindung, die zudem unvollständig und weniger stabil ist.
Gibt es viele Unterschiede zwischen den beiden Bakterien, werden sich die beiden Einzelstränge nicht erkennen (Keine Verbindung 0% Homologie).

Diese Technik erlaubt es, herauszufinden, ob zwei Bakterien der gleichen Gattung angehören Taxonomie auf tiefem Niveau:

  • bei 70% Homologie: Tiere gehören zur selben Spezies (d.h. sind identisch)
  • 20 – 70% : gleiche Art
  • weniger: lässt keine Aussage zu

Bedingungen für eine höhere Taxonomie: Benutzen von Genen mit homologen Sequenzen:

  • Homologie: homologe Teile des Genoms bei allen untersuchten Organismen und gemeinsamer evolutiver Ursprung.
  • Die Sequenzen müssen sich langsam entwickelt und eine tiefe Mutationsfrequenz haben (konservative Entwicklung während Evolution). Das erlaubt entfernte Organismen zu vergleichen.
  • Leicht analysierbare Sequenz: viele Organismen können untersucht werden.

Untersuchung der ribosomalen RNA

Vorteile der ribosomalen RNA:

  • sie ist bei allen Lebewesen vorhanden
  • Ribosomen sind konservierte Strukturen. Die Veränderungen in der Evolution sind sehr gering (es gibt keine Mutation, die nicht letal wäre).
  • sie ist genügend gross (reich an Informationen 1650 Basen) und klein (begrenzt, erleichtert Vergleiche).

Hypothesen:

  • Die ribosomalen Gene haben die Evolution der Organismen, die sie tragen, immer begleitet
  • Je näher die Sequenzen benachbart sind, desto näher ist der Teilungspunkt zeitlich gesehen.

Phylogenie bei Prokaryonten

Phylogenie = Analyse hochkonservativer Merkmalsträger (Ribosomen) und ihr Vergleich.

20% Homologie DNA : DNA: gleiche Gattung
60 % Homologie DNA : DNA: gleiche Art

Identifikationsstrategie

Bestimmen der Herkunft eines bestimmten Bakterienstammes:

Serologie: Das Oberflächenantigen (agglutiniert die Bakterienzellen):

  • O LPS Lipopolisaccharide
  • H Flagellin

Für einen gegebenen Stamm identifiziert man 5 bis 6 typische Antigene, man bildet so den Serotyp, d.h. einen „Katalog“ von Antigenen, welche man auf der Bakterienoberfläche findet. Dieser kann, je nach Bakterienart, stark variieren: bei Salmonella beispielsweise existieren mehr als 2000 Serotypen für die 2000 verschiedenen Salmonella!

Um herauszufinden, welches Antibiotikum einem Patienten zu verabreichen ist, muss man die Resistenz der jeweiligen Bakterie kennen Antibiogramm

Antibiogramme

Man züchtet einen Bakterienstamm auf Gel, welchen man anschliessend mit einem dünnen Film von 3 Punkten Antibiotika, die man testen möchte, bedeckt.
Der Konzentrationsgradient der Antibiotika beginnt sich auszubreiten. Je grösser der Hemmradius ist, desto weniger resistent ist das Bakterium gegenüber dem Antibiotikum.

Moderne molekulare Identifikationsmethoden:

Restriktionsprofile durch Elektrophorese Ziel: Gesamtcharakterisierung der DNA
Man schneidet die DNA an einem ganz bestimmten Ort mit einem Restriktionsenzym. Die anschliessende Elektrophorese erlaubt, die geschnittenen Fragmente zu trennen.
Die Längen sind für jedes Bakterium typisch, da jedes Bakterium an bestimmten Stellen durch sein Restriktionsenzym geschnitten wird.
Nach der Elektrophorese ist die Identifikation der Bakterien möglich.

Ribosomensonde: Ribosomen : tragen RNA Künstliche Herstellung von komplementären DNA-Abschnitten (nur von denjenigen, die bei der gesuchten Bakterien-Art vorkommen). Diese DNA-Abschnitte werden mit einem fluoreszierenden Farbstoff versehen. Wenn die Bakterie zu der gesuchten Art gehört, wird sie fluoreszierend.
Damit lassen sich die Bakterien identifizieren, ohne dass man eine Kultur anlegen muss.
Sondenmischung: indem man verschiedene Farbfilter benutzt, kann man die Bakterien sehen, die die Sonden fixiert haben.

PCR (Polymerase Chain Reaction): in vitro Replikation bestimmter DNA Segmente

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