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Kommunikation mit der Aussenwelt

Die Kommunikation mit der Aussenwelt findet sowohl über die Sinneswahrnehmungen und motorische Reaktionen, als auch über die Absoption und Sekretion auf dem Niveau der Epithelien statt.

Physiologie des Epithelgewebes

Epithelgewebe befindet sich an allen Oberflächen des Körpers, welche Kontakt mit der Aussen-welt haben. Die Epidermis erlaubt jedoch wegen ihrer Hornschicht keinen Austausch von Flüssigkeiten (mit Ausnahme der Schweiss-Sekretion). An allen übrigen Stellen findet ein reger Austausch statt (Darm, Magen, Niere).

Absorption durch Epithelien

Die spezielle Eigenschaft der Epithelzellen ist ihre funktionelle Polarität. Der apikale (oder luminale) Teil der Zelle und der basolaterale Teil haben verschiedene charakteristische Eigenschaften.

Während der luminale Teil über keine Na+-Pumpen verfügt und eine Ionenpermeabilität aufweist, die verschieden von den übrigen ist, gleicht der basolaterale Teil den übrigen Zellmembranen.

Wenn die interzellulären Kontakte nur wenig permeabel sind, geschieht der Flüssigkeits-austausch durch die Zelle. Man spricht von tight Epithelium.

Sind die interzellulären Kontakte sehr permeabel, kann der Austausch entlang der Zellen von statten gehen; wir sprechen von leaky Epithelium.

Tight Epithelium

= besitzt im Vergleich zum leaky Epithelium keine Zwischenräume, mit tight junction verbunden

Apikale oder luminale Membran:

  • Permeabilität für Natrium ist grösser als für Kalium. Na+ kommt von da wo der Widerstand am kleinsten ist, also von der Aussenwelt und wird danach von der Pumpe wieder rausgepumt.
  • keine Na+/Ka+-Pumpen
  • undurchlässig für Wasser

Baso-laterale Membran:

  • Permeabilität für K++ ist grösser als für Na+
  • Na+/Ka+- Pumpen pumpen K+ in die Zelle, Na+ aus der Zelle. K+ kann diffundieren.

tight junctions:

  • undurchlässig für Wasser und Ionen

Im Lumen besitzt die Körperflüssigkeit eine ähnliche Zusammensetzung wie die des LEC, d.h. eine erhöhte Konzentration von NaCl.

Es ergeben sich daher folgende Phänomene:

  • An der luminalen Membran mit erhöhter Na+-Permeabilität findet eine passive Na+-Diffusion von aussen nach innen statt (elektrochemischer Gradient !).
  • Die Na+-Pumpen transportieren an der Basalmembran 3 Na+ nach aussen und 2 K+ nach innen.
  • Wegen der hohen K+-Permeabilität diffundiert das K+ wieder ins LEC (elektrochemischer Gradient).
  • Es entsteht folglich ein transepithelialer Na+-Strom von der Lumenflüssigkeit ins LEC, welcher eine Potentialdifferenz zwischen der Lumenflüssigkeit und dem LEC verursacht. Die Lumenflüssigkeit ist ungefähr 30 mV negativer im Vergleich zum LEC.
  • Die transepitheliale Potentialdifferenz verursacht einen passiven Cl--Strom von der Lumenflüssigkeit zum LEC (sekundärer Fluss).
  • RESULTAT:
    • ein transepithelialer Fluss von NaCl
    • eine transepitheliale Potentialdifferenz von ungefähr 30 mV (stabil)

Der Grund für die Potentialdifferenz ist der aktive transepitheliale Transport von Na+. Wir haben folglich auch hier einen stationären Zustand der durch die Na+-Pumpe unter Energieverbrauch aufrecht erhalten wird.

Das transepitheliale Potential

Beide Membranseiten einer Epithelzelle (apikal und basolateral) besitzen eine elektrische Potentialdifferenz. Diese ist jedoch nicht gleich gross auf beiden Seiten.

Auf der basolaterale Seite spielt wegen der hohen K+-Permeabilität Kalium die dominierende Rolle für das Potential EK. Auf der luminalen Seite mit hoher Na+-Permeabilität ist das Membranpotential näher bei ENa. Die transepitheliale Potentialdifferenz entspricht dem Unterschied der beiden Membranpotentiale.

Pharmakologischer bzw. hormoneller Einfluss auf die Absorption

Der Ionenfluss kann durch gewisse pharmakologische Substanzen beeinflusst werden.

  • Amilorid: hemmt oder verhindert die Na+-Permeabilität an apikaler Seite;
    ist reversibel: kann beigegeben werden und wieder ausgewaschen werden, Pumpe pumpt schliesslich leer
  • Ouabain: hemmt oder blockiert Na+-Pumpe NaCl-Fluss wird gestoppt; Substanz bindet sich irreversibel mit Na+-Pumpe Absterben
  • Aldosteron: öffnet die Na+-Kanäle in der apikalen Membran und vergrösert die Anzahl der Na+-K+-ATPase auf der basolateralen Seite vermehrte Reabsoption von NaCl in der Niere

Die Regulation von NaCl-Reabsorption durch das Aldosteron ist wichtig für das Aufrechterhalten des Volumens und der Zusammensetzung des LEC (HOMEOSTASE !!)

Gründe für Aldosteron-Ueberschuss:

  • Na+-Mangel
  • K+-Ueberschuss
  • kleines LEC

Spironolacton: verursacht eine Verkleinerung der NaCl-Reabsorption in der Niere und hat einen diuretischen (harntreibenden) Effekt
ADH: = Antidiuretisches Hormon oder Vasopressin. Unter dem Effekt von ADH wird die luminale Membran durchlässig für Wasser und reabsorbiert so Wasser (in der Niere). ADH reguliert einen wichtigen Parameter der Homeostase, d.h. die Osmolalität der Organflüssigkeit ist.

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