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Physiologie der sensorischen Rezeptoren

Auf den Körper wirken ständig Reize ein. Die Aufgabe der Rezeptoren (=Sensoren) ist es, verschiedene Aspekte eines Reizes in Form von Folgen von AP’s, die ins ZNS übertragen werden zu verschlüsseln (codieren).

Funkion der Rezeptoren

Folgende Aspekte eines Reizes werden codiert:

  • Qualität: Mechanorezeptoren
    • Druckrezeptoren: in Haut lokalisiert, wichtig für Gleichgewicht, z.B. Fuss
    • Berührungsrezeptoren: in Haut, reagieren auf sehr feine Berührungen
    • Längenrezeptoren: im Muskel, Muskelspindeln, die parallel zur Faser sind
    • Position, Gelenkrezeptoren: z.B. weiss man mit geschlossenen Augen, welche Position der Körper hat
    • Gehörrezeptoren: Schallwellen aufs Trommelfell, Innenohr
  • Ort: Mitteilung über die Projektion in die Kortex des Gehirns
  • Intensität: wird durch die Frequenz des AP’s übertragen (1-1000 Hz)
    Je höher die Frequenz desto stärker der Reiz.
    Je mehr Rezeptoren, deso stärkder der Reiz.
  • Zeitverlauf: hängt ab, wann das AP im ZNS ankommt
    Je dünner die Nervenfaser, desto langsamer werden Reize fortgeleitet.

Ein Rezeptor stellt ein Transducer dar, der Energie in einer Form in Energie einer anderen Form umwandelt. Folgende Prozesse finden in den Rezeptoren unter Reizeinwirkung statt:

Reiz - Permeabilitätsänderung - Membranstrom (Generatorstrom) - lokale Depolarisation (Generatorpotential) - AP.
Rezeptoren sind auf verschiedene Energien spezialisiert. Der Reiz, der am wenigsten Energie enthält, um den Rezeptor zu erregen, wird als adäquater Reiz bezeichnet (Ein Faustschlag ins Auge erzeugt Sternchen, welche nicht adäquate Reize für die Photorezeptoren sind). Es werden folgende Energien unterschieden:

  • mechanische Energie: Mechanorezeptoren (Berührung, Druck, Gehör etc.)
  • Licht: Photorezeptoren
  • Hitze: Thermorezeptoren
  • gelöste Stoffe: Chemorezeptoren
  • extrem starke mechanische Kräfte: Nozirezeptoren (Schmerzempfindung).

Paccinische Körperchen

Die Paccinischen Körperchen sind Mechanorezeptoren, die aus einer Nervenendigung, welche von elastischen Lamellen umgeben ist, besteht. Unter Reizenfluss generieren sie ein Generatorpotential, das sich vom AP wie folgt unterscheidet:

  • nur in den Nervenendigungen oder Sinneszellen der Rezeptoren
  • lokal, kein Alles- oder Nichts-Gesetz
  • räumliche und zeitliche Summation
  • keine Refraktärperiode

Paccinische Körperchen reagieren auf Reizänderungen (nicht auf Reizniveaus). Dauert der Reiz jedoch weiter an, so entstehen keine weiteren AP’s. Man bezeichnet dieses Phänomen als Adaption = reizt man das paccinische Körperchen mit langem Reiz, reagiert es nur mit einem (manchmal auch zwei) AP.

Paccinische Körperchen adaptieren sehr stark (nur initiale, dynamische Antwort). Daneben gibt es schwach adaptierende (dynamische und tonische Antwort, z.B. Muskelspindeln) und nicht adaptierende Rezeptoren (nur tonische Antwort, z.B. Schmerzfasern).

Thermorezeptoren

Kälte- und Wärmerezeptoren lassen sich aufgrund ihrer dynamischen Antwort auf einen Temperatursprung unterscheiden. Wärmerezeptoren reagieren auf eine sprunghafte Temperatur-erhöhung mit einer Erhöhung der AP-Frequenz, Kälterezeptoren hingegen mit einer Frequenzerniedrigung.

Chemorezeptoren

Chemorezeptoren gibt es in der Nase, dem Mund (Geschmacksorgane) und im Körper (z.B. C02 - Rezeptoren).

Eine Geschmacksknospe besteht aus mehreren Chemorezeptoren und Stützzellen. Die Chemorezeptoren bestehen nicht wie die Paccinischen Körperchen aus einer spezialisierten Nervenendigung, sondern aus einer Sinneszelle, die mit einer Nervenzelle in Verbindung steht. Die Sinneszellen sind mehr oder weniger auf verschiedene Geschmackszellen spezialisiert:

sauer Mechanismus noch nicht abgeklärt
bitter können einfache Salze bis zu komplexen Alkaloide sein
salzig direkt durch Kanäle in Membran, bewirken Depolarisation
süss binden an Rezeptoren, welche Membrankanäle öffnen oder ein second messenger freisetzen Depolarisation

Durch Kombination dieser vier Grundqualitäten können weitere Geschmacksrichtungen hervorgerufen werden (vgl. Primärfarben).

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